Checkliste zum Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG)

Checkliste zum Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG)

Checkliste zum Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG)
Cedrik
Co-Founder
clock icon
4
min.
calendar icon
August 6, 2024

Inhaltsverzeichnis

Der schnelle Fortschritt der Digitalisierung bringt auch die Verantwortung mit sich, sicherzustellen, dass alle Menschen – unabhängig von ihren körperlichen oder kognitiven Fähigkeiten – uneingeschränkten Zugang zu digitalen Inhalten haben. Hier kommt das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) ins Spiel.

Das BFSG setzt klare Standards für die Barrierefreiheit von Produkten und Dienstleistungen und ist ein entscheidender Schritt in Richtung einer inklusiveren Gesellschaft. Es verpflichtet Unternehmen und öffentliche Stellen, ihre digitalen Angebote barrierefrei zu gestalten, um Menschen mit Behinderungen den gleichberechtigten Zugang zu ermöglichen.

In unseren vorherigen Artikeln haben wir bereits ausführlich über die Bedeutung der Barrierefreiheit im Web und die besten Praktiken zur Umsetzung berichtet. Wir haben verschiedene Content-Management-Systeme (CMS) hinsichtlich ihrer Barrierefreiheitsfunktionen verglichen und praktische Tipps zur Erstellung barrierefreier Websites gegeben. Nun möchten wir diese Erkenntnisse bündeln und Ihnen eine umfassende Checkliste zur Einhaltung des BFSG bereitstellen.

Hier geht es zu den anderen Artikeln:

<h2 id="Checkliste" data-headline="Checkliste"><span class="first_id_number">1.</span>Checkliste</h2>

Die Einhaltung des Barrierefreiheitsstärkungsgesetzes (BFSG) erfordert die Umsetzung bestimmter Maßnahmen und Standards, um die Barrierefreiheit von Websites zu gewährleisten. Hier ist eine umfassende Checkliste, die dabei hilft, sicherzustellen, dass eure Website den Anforderungen des BFSG entspricht.

1. Einfache Navigation und Bedienbarkeit

Klare Struktur und Navigation:

  • Stellen Sie sicher, dass die Navigation Ihrer Website logisch und klar strukturiert ist. Nutzen Sie eindeutige und beschreibende Bezeichnungen für Menüpunkte und Links.
  • Verwenden Sie eine konsistente Navigation auf allen Seiten Ihrer Website, damit Benutzer leicht erkennen können, wo sie sich befinden und wie sie zu anderen Seiten gelangen.
  • Nutzen Sie Breadcrumb-Navigation, um den Nutzern die Orientierung zu erleichtern.

Tastaturzugänglichkeit:

  • Ihre Website sollte vollständig mit der Tastatur navigierbar sein. Dies bedeutet, dass alle interaktiven Elemente wie Links, Schaltflächen und Formulareingabefelder über die Tabulatortaste erreichbar sein müssen.
  • Stellen Sie sicher, dass die Tab-Reihenfolge logisch und intuitiv ist, damit Benutzer ohne Maus problemlos durch die Seite navigieren können.

Fokus-Indikatoren:

  • Implementieren Sie sichtbare Fokus-Indikatoren, damit Benutzer leicht erkennen können, welches Element aktuell fokussiert ist. Dies ist besonders wichtig für Nutzer, die auf Tastaturnavigation angewiesen sind.

2. Unterstützung für semantische HTML-Tags

Verwendung:

  • Nutzen Sie semantische HTML-Tags, um die Struktur Ihrer Website zu definieren. Diese Tags helfen assistiven Technologien, den Inhalt der Seite besser zu interpretieren.
  • Platzieren Sie den Hauptinhalt Ihrer Seite innerhalb eines Tags und verwenden Sie HTML-Tags für Kopf- und Fußzeilen.

Richtige Nutzung von Überschriftenstrukturen:

  • Verwenden Sie Überschriften (H1, H2, H3, etc.) in einer logischen Reihenfolge, um den Inhalt Ihrer Seite zu strukturieren. Jede Seite sollte genau eine H1-Überschrift haben, die den Haupttitel der Seite darstellt.
  • Verwenden Sie H2- und H3-Überschriften, um Abschnitte und Unterabschnitte klar zu definieren.

3. ARIA-Rollen und -Eigenschaften

Implementierung von ARIA-Rollen:

  • Nutzen Sie ARIA-Rollen (Accessible Rich Internet Applications), um interaktive Elemente wie Menüs, Schaltflächen und Dialogfelder für assistive Technologien zu kennzeichnen.

Verwendung von ARIA-Eigenschaften:

  • Ergänzen Sie Ihre HTML-Elemente mit ARIA-Eigenschaften, um zusätzliche Informationen über die Funktion und den Zustand dieser Elemente bereitzustellen. Dies verbessert die Zugänglichkeit für Nutzer von Screenreadern.

4. Anpassbare Formulare

Klare und aussagekräftige Labels:

  • Jedes Formularfeld sollte ein eindeutiges und beschreibendes Label haben, das den Zweck des Feldes erklärt. Stellen Sie sicher, dass Labels mit den entsprechenden Eingabefeldern verknüpft sind.

Barrierefreie Fehlermeldungen:

  • Geben Sie klare und verständliche Fehlermeldungen aus, wenn Benutzer Formulare falsch ausfüllen. Diese Fehlermeldungen sollten genau erklären, was falsch ist und wie der Fehler behoben werden kann.

5. Alternativtexte für Medieninhalte

Beschreibung von Bildern und Grafiken:

  • Fügen Sie jedem Bild und jeder Grafik auf Ihrer Website einen aussagekräftigen Alternativtext (Alt-Text) hinzu. Dieser Text sollte den Inhalt und den Zweck des Bildes beschreiben.

Untertitel und Transkripte für Videos und Audioinhalte:

  • Stellen Sie sicher, dass alle Video- und Audiomaterialien mit Untertiteln und Transkripten versehen sind. Untertitel sollten alle gesprochenen Wörter und relevante Geräusche beschreiben, während Transkripte eine vollständige schriftliche Version des Inhalts bieten.

6. Kontrast- und Farbschema-Tools

Überprüfung der Kontrastverhältnisse:

  • Überprüfen Sie die Kontrastverhältnisse zwischen Text und Hintergrund, um sicherzustellen, dass sie den Barrierefreiheitsstandards entsprechen. Ein Kontrastverhältnis von mindestens 4,5:1 wird empfohlen.

Verwendung von Farben mit hohem Kontrast:

  • Wählen Sie Farben mit hohem Kontrast für Text und wichtige grafische Elemente, um die Lesbarkeit zu verbessern, insbesondere für Benutzer mit Sehbehinderungen.

7. Integrierte Test- und Überprüfungswerkzeuge

Nutzung automatisierter Test-Tools:

  • Verwenden Sie automatisierte Test-Tools wie WAVE, Axe oder Lighthouse, um Ihre Website regelmäßig auf Barrierefreiheitsprobleme zu überprüfen. Diese Tools können viele gängige Probleme automatisch erkennen.

Manuelle Überprüfung durch Experten:

  • Ergänzen Sie automatisierte Tests durch manuelle Überprüfungen von Experten für Barrierefreiheit. Diese Experten können subtilere Probleme erkennen und praktische Lösungen vorschlagen.

<h2 id="Fazit" data-headline="Fazit"><span class="first_id_number">2.</span>Fazit</h2>

Barrierefreiheit im Webdesign ermöglicht es allen Menschen, unabhängig von ihren individuellen Fähigkeiten, Zugang zu digitalen Inhalten zu erhalten. Nutzen Sie diese Checkliste als Leitfaden und Ressource, um Ihre digitalen Angebote barrierefrei zu gestalten und sicherzustellen, dass sie den Anforderungen des BFSG entsprechen. Durch kontinuierliche Verbesserung und Engagement für Barrierefreiheit schaffen Sie eine bessere digitale Zukunft für alle.

1
close
Unsere Erstberatung ist kostenlos!

Geschätzte Antwortzeit: innerhalb eines Tages

Möchten Sie uns kennenlernen?

TERMIN VEREINBAREN